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Viererfeld: Schnelligkeit vor Qualität

Vor der Abstimmung über die Zonenpläne Viererfeld und Mittelfeld vom 5. Juni 2016 haben Stadtrat und Gemeinderat zur Sicherung einer hohen städtebaulichen Qualität der neuen Siedlungen ein offenes 2-stufiges Planungsverfahren zugesichert. Nun ist ein 1-stufiger selektiver Wettbewerb ausgeschrieben. Stadtpräsident von Graffenried begründet die Eile mit "Zeitdruck". Eine dringlich erkläre GaP Interpellation will es genau wissen.

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Bild aus dem Verkaufsprospekt: Die seit Monaten ausgeschriebenen Wohnungen in der Erlenau in Münsingen

Die Eile leuchtet ein. Denn unsere Vorhersage vor der Abstimmung, dass die Überbauung der wertvollen Freifläche wegen Abnahme des Bedarfs an neuem Wohnraum gar nicht nötig sei, bewahrheitet sich schneller, als wir selber gedacht haben. "Im Kanton wurde zuviel gebaut", schreibt die BZ am 12. März.  Als Beispiele werden der Oberaargau und das an die Stadt Bern angrenzende Aaretal genannt. Aber auch im Stadtgebiet steigt das Angebot, allein auf Immoscout24.ch sind im Moment über 600 Wohnungen zu vermieten oder zu verkaufen, meist im oberen Preissegment, Tendenz steigend. Demgegenüber bräuchte Bern mehr preisgünstigen Wohnraum, aber dieser würde auch im Vierefeld nicht entstehen, schon allein wegen des horrenden Landpreises. Um vollendete Tatsachen zu schaffen, will von Graffenried möglichst bald mit einer "Teilüberbauung" von etwa 300 Wohnungen beginnen.

Doch diese Rechnung geht wohl nicht auf. Weil die Quick-Planung anerkannte Regeln des Wettbewerbsverfahrens nicht einhält, braucht es sehr wahrscheinlich neue Abstimmungen über die Überbauungsordnungen Viererfeld und Mittelfeld.