"Da funktioniert unsere Basidemokratie besser", kommentierte eine Reitschülerin auf der Tribüne das Durcheinander im Stadtrat. Zum zweiten Mal innert kurzer Zeit musste eine Sitzung abgebrochen werden, weil eine Stimmenauszählung unmöglich war.
Diesmal traf die Ratsleitung keine Schuld. Der Rat beschloss Open-End Debatte zum Leistunsvertrag mit der Reitschule, aber pünktlich zum reglementarischen Sitzungsende um 22 30 Uhr streikte die Stimmanlage, wohl aus berechtigtem Protest fegen die Überschreitung der Dienstzeit in einer rot-grünen Stadt. Noch ausstehend waren 17(!) Nichteintretensanträge der SVP, für die alle Namensaufruf verlangt wurden. Ein Versuch beim ersten Antrag dauerte etwa eine Viertelstunde und ging im Trubel unter, während die Ratsweibelin erfolglos das System runter und rauffuhr. Da die Anträge auf Sitzungsabbruch von rechts kamen, stimmten die meisten Linken in seltener Grundsatztreue für Verbleib. Gegen 23 30 Uhr erlösten dann die FraktionspräsidentInnen den zur Untätigkeit verurteilten Rat, kurz bevor die letzte Beiz schloss.